Der sechste Gesichtspunkt ist die Richtung des menschlichen Strebens. Man untersuche seine Fähigkeiten, sein Wissen und lebe danach. Man achte darauf, nichts zu tun, was außerhalb der eigenen Kräfte liegt, aber auch nichts zu unterlassen, was innerhalb derselben zu leisten ist. Man blicke über das Alltägliche, Augenblickliche hinaus und setze sich Ziele, Ideale, die für die Gesundung und Weiterentwicklung der Menschheit förderlich sind. – Man kann das Gesagte auch zusammenfassen: Alle vorangehenden Übungen zur Gewohnheit werden lassen.
Diese Übung ruft zur Bestimmung des nächsten Schrittes innerhalb der richtigen Einrichtung des Lebens auf. Lenkt jene den Blick mehr auf die allgemeine Gestaltung des Lebens, ist diese mit der mehr konkreten Richtung des Strebens gemäß der Entwicklungsphasen beschäftigt.
Die konkrete Formulierung oder die Findung der nächsten Aufgaben kann am besten so durchgeführt werden, daß man sie wie aus dem Boden der vorangehenden Übungen herauswachsen läßt, wenn diese mehr und mehr zur Gewohnheit werden. Man denke dabei nicht an starre Gewohnheiten, die schon durch den Inhalt der Übungen ausgeschlossen sind; man könnte sagen: diese sollen ihren improvisierenden Charakter immer mehr auf den Tagesablauf ausbreiten, ohne daß dabei die Absichtlichkeit des Alltagsbewußtseins in den Prozeß eingreift.