Die richtige Tat

Die vierte Übung betrifft die Regelung der äußeren Handlungen. Diese sollen nicht störend sein für unsere Mitmenschen. Unser Tun soll sich harmonisch in unsere Umgebung, in unsere Lebenssitua­tion usw. einfügen. Wenn wir von außen veranlaßt werden zu handeln, achten wir darauf, wie wir dem Anlaß am besten genüge tun können. Wenn wir aus eigenem Antrieb handeln, erwägen wir genau die Wirkung unseres Tuns, auch vom Gesichtspunkt des Menschheitlichen.

Die äußeren Handlungen des Menschen sind die Fortsetzungen seiner Worte, sind worthaft, sofern sie menschliche Taten sind. Eben deshalb sind sie von menschheitlichem Interesse, meistens auch dann, wenn das dem Schein nach kaum anzunehmen ist. Weil die Taten Worte, Aussagen sind, sollten sie gehandhabt werden wie die richtige Rede: aus einer Klarheit der Absicht hervorgehen und durch die helle Erwägung der Handlungsart vollzogen werden. Die Taten verbinden – im Idealfall – ebenso Himmel und Erde wie das richtige Wort.

Handeln und selbständige Worte reden: dazu ist für den Men­schen das irdische Leben, die Erde gegeben; sonstwo wäre er dazu nicht fähig. Daher stammt die reine Freude beim irdischen Tun.

Wenn wir durch einen anderen oder durch äußere Umstände bewogen werden zu handeln, soll die Tat so lange besonnen wer­den, bis aus dem Sinnen eine eigene Initiative geboren wird. Die Helligkeit der Absicht soll die Handlung durchziehen, durchleuch­ten; so wird sie für den Handelnden und die anderen Menschen die Wort-Natur der Welt vermitteln und darstellen können.

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